2024 FFG Success Story: D-Tras (Digitale Plattform zur Vorhersage von Verkehrsrisiken in ländlichen Gebieten)
Ländliche Gebiete stellen aufgrund ihrer kurvenreichen Streckenabschnitte und unvorhersehbarer Änderungen der Fahrbahnbeschaffenheit ein erhöhtes Risiko dar. Auto– und vor allem Motorradfahrende müssen sich aus diesem Grund auf ihre eigenen Kenntnisse und Erfahrungen im Straßenverkehr verlassen. Doch was passiert bei Änderungen der Straßen- und Wetterverhältnisse, die die Fahrbedingungen beeinflussen?
Um die Aufmerksamkeit und die Reaktionsgeschwindigkeit zu erhöhen wurde eine Informationsplattform entwickelt, die Motorrad- und Autofahrende während der Fahrt auf Risiken hinweisen soll, wie Baustellenabschnitte, scharfe Kurven oder besonders gefährliche Streckenabschnitte, an denen bereits Unfälle verzeichnet wurden.
Verkehrsinformationen sammeln und vor Verkehrsrisiken warnen
Im Projekt D-TRAS wurde eine modulare, erweiterbare, cloudbasierte digitale Plattform entwickelt, die über verschiedene Services Informationen aus unterschiedlichen Datenquellen, wie z.B. aus Mobilitätsdatenmarktplätzen oder aus Wetterdatenbanken sammeln und verarbeiten kann. Diese Plattform kann auch Informationen von Fahrzeugsensoren und Mobiltelefonen verarbeiten, die die Nutzerinnen und Nutzer während der Fahrt der Plattform zur Verfügung stellen.
Aus diesen verkehrssicherheitsrelevanten Informationen werden unter Berücksichtigung von Faktoren wie Straßenverlauf, Wetter, Temperatur und Tageszeit zeitlich und örtlich eingegrenzte Verkehrsrisiken berechnet, um Verkehrsteilnehmenden in ländlichen Gebieten vor potenziellen Gefahren zu warnen.
Diese positionsbezogenen Warnungen werden über eine Web-Schnittstelle an die mobile App des Verkehrsteilnehmenden weitergeleitet und angepasst an Geschwindigkeit und Fahrtrichtung dargestellt.
Validierungsstudie in Deutschland und Österreich
In einer über fünf Monate laufenden Studie in der Steiermark (Österreich) und im Harz (Deutschland) wurde der im Projekt entwickelte Ansatz und dessen technische Umsetzung in der Plattform und in den jeweiligen mobilen Apps für Motorrad- und Autofahrende mit über 100 Personen getestet und evaluiert. Darüber hinaus wurden Voraussetzungen für eine breite kommerzielle Nutzung dieses Ansatzes untersucht und Strategien und Möglichkeiten für ein erfolgreiches Geschäftsmodell analysiert und entwickelt.
Im Rahmen dieser Studie wurden in der Plattform 1,6 Millionen sicherheitsrelevante Ereignisse berechnet. Davon wurden den Motorrad- und Autofahrenden in diesem Zeitraum 10.500 Warnungen orts- und situationsbezogen in den mobilen Apps angezeigt.
Projektkoordination (Story)
Manfred Rosenberger
Senior Researcher
Virtual Vehicle Research GmbH
T +43 (316) 873 9085
manfred.rosenberger@v2c2.at
Projektpartner:
• Georg-August-Universität Göttingen, Deutschland
• Caruso GmbH, Deutschland
• NEXT Data Service AG, Deutschland
• motobit GmbH, Österreich
Disclaimer
In Österreich wurde das Projekt D-TRAS durch das Programm “ IKT der Zukunft ” des Bundesministeriums für Klimaschutz (BMK) gefördert.
Virtual Vehicle Research GmbH wird im Rahmen von COMET Competence Centers for Excellent Technologies durch das Österreichische Bundesministerium für Kilmaschutz (BMK), das Österreichische Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW), das Land Steiermark (Abt. 12) sowie die Steirische Wirtschaftsförderung (SFG) gefördert. Das Programm wird durch die FFG abgewickelt.