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VIRTUAL VEHICLE bei den Technology Talks Austria 2024

Sep 18, 2024

Automatisierte Mobilität: Befindet sich Europa im Rückstand? Spannende Einblicke und Lösungen vom gemeinsamen Workshop

Am 12. und 13. September fanden im MuseumsQuartier in Wien die Technology Talks Austria 2024, statt, bei denen VIRTUAL VEHICLE gemeinsam mit Andrea Leitner (AVL List), Chimani Christian (A3PS, AIT) und Günter Graf (Frequentis) einen Workshop zur Zukunft der automatisierten Mobilität in Europa abhielten.

Dabei wurde deutlich: Während in den USA und China die automatisierte Mobilität schon intensiv genutzt wird, steht Europa noch vor großen Herausforderungen. Gemeinsam mit führenden Experten:innen, wurden beim Workshop Lösungsansätze diskutiert, um den Rückstand bei Skalierung und Umsetzung aufzuholen.

 

VIRTUAL VEHICLE Geschäftsführer, Jost Bernasch, sprach über die Herausforderungen und Chancen, die Europa im Bereich der automatisierten Mobilität erwarten. Ein zentraler Punkt der Diskussion war die wachsende Lücke zwischen USA und Europa in Bezug auf Kommerzialisierung und Skalierung technologischer Innovationen.

Dies wurde eindrücklich bei einem Beispiel der automatisierten Mobilität gezeigt: Robo-Taxi-Lösungen sind in den USA und China bereits erfolgreich in mehreren Städten im Einsatz und können bequem über eine App gebucht werden. Waymo, ein Vorreiter in diesem Bereich, absolviert in den USA 100.000 gebuchte und bezahlte Fahrten pro Woche. Diese massenhafte Nutzung führt zu enormen Daten- und Erfahrungsgewinnen, die die Weiterentwicklung der Technologie beschleunigen. Solche Lösungen werden früher oder später auch nach Europa kommen, doch es besteht dringender Handlungsbedarf, um den Anschluss nicht zu verlieren.

 

Wie die Studie aus dem Jahr 2023 von „McKinsey & Company“ (Mehr Tech-Champions made in Germany) verdeutlicht, liegt Europa, dargestellt am Beispiel Deutschlands, bei der wirtschaftlichen Umsetzung von Technologien weit hinter USA. Europa – und damit Österreich – muss ausreichend große und fokussierte Fördermaßnahmen setzen, um europäische Innovationen in skalierbare Geschäftsmodelle zu überführen.

 

Im Workshop wurden folgende zentrale Ergebnisse diskutiert:

 

  1. Wirtschaftliche Umsetzung und Skalierung: Europa und insbesondere Österreich haben eine signifikante Schwäche in der Kommerzialisierung von technologischen Innovationen. Es fehlt an Strukturen und Fördermodellen, die Innovationen über die Entwicklung hinaus auch erfolgreich auf den Markt bringen können.
  2. Horizon Europe (HEU): Das europäische Forschungsrahmenprogramm bietet eine wichtige Basis für Grundlagenforschung und Kooperationen. Um Innovationen in der automatisierten Mobilität umzusetzen, sind zusätzlich mutige und groß angelegte Förderprogramme notwendig. Diese sollen sich auf umsetzungsorientierte Projekte konzentrieren, die gezielt auf Marktrelevanz und Impact in Zukunftstechnologien ausgerichtet sind. Gefordert sind Projekte mit einem Volumen von 30 bis 50 Millionen Euro.
  3. Fokus auf Verwertungsstrategien: Neue Förder- und Forschungsprogramme müssen stärker auf konkrete Verwertungsstrategien für die Skalierung abzielen. Es ist entscheidend, dass Innovationen auf den Markt gebracht werden und messbare Impulse für die Wirtschaft liefern. Beispiele hierfür könnten Programme wie ITEA oder Joint Undertaking Initiativen sein, die erfolgreich die Markteinführung neuer Technologien fördern.
  4. Einbindung des Mittelstands: Um Innovationen voranzutreiben, muss der österreichische Mittelstand besser eingebunden werden. Dazu gehört die Reduzierung bürokratischer Hürden und die Schaffung attraktiver Rahmenbedingungen, wie etwa klare und einfache IRP-Regelungen, die die Teilnahme für den Mittelstand erleichtern.
  5. Anpassung des rechtlichen Rahmens: Neben den fördertechnischen Maßnahmen ist es notwendig, die rechtlichen Rahmenbedingungen in Österreich zu verbessern. Dazu gehört auch die Steigerung des Venture-Capital-Volumens durch steuerliche Anpassungen sowie die Vereinfachung rechtlicher Vorgaben für das Testen und Zulassen neuer Technologien.

 

Die Diskussionen im Workshop haben spannende Ergebnisse hervorgebracht.

Es wurde deutlich, dass Europa mutigere und zielgerichtete Maßnahmen benötigt, um international konkurrenzfähig zu bleiben.

VIRTUAL VEHICLE wird weiterhin eine zentrale Rolle in der Förderung solcher Maßnahmen spielen und arbeitet aktiv daran, innovative Lösungen für den Markt zu erforschen.