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FFG-Success-Story: Vertrauen in Automatisiertes Fahren Messen und Stärken

Selbstfahrende Autos im Realverkehr sind die Zukunft. Doch werden Menschen überhaupt das Vertrauen haben einzusteigen?

Vertrauen in Funktionalität, Benutzbarkeit und Kontrollierbarkeit selbstfahrender Fahrzeuge spielen eine wesentliche Rolle bei der Entscheidung für oder gegen die Nutzung bzw. den Kauf der Fahrerassistenzsysteme.

Daher müssen automatisierte Fahrfunktionen immer auf die (zukünftigen) NutzerInnen zugeschnitten sein, denn der von ihnen angewandte Fahrstil übt einen entscheidenden Einfluss auf die Wertigkeit und Akzeptanz automatisierter Fahrfunktionen aus.

LaiennutzerInnen testen automatisierte Fahrfunktionen

Mit dem Projekt GENDrive wurde erstmalig in Österreich eine umfassende Nutzerstudie zu automatisiertem Fahren durchgeführt.

Aufbauend auf diesen Erkenntnissen testen in UT4AD LaiennutzerInnen in einer Feldstudie die automatisierten Fahrfunktionen eines aktuellen Level-2-Fahrzeugs im Realverkehr freiwillig.

Methodik

Umfangreiche Sensorik „beobachtet“ die Interaktion der NutzerInnen mit dem Fahrzeug. Gleichzeit sind sie aufgefordert laut mitzudenken. Sie füllen vor bzw. nach den Experimentalbedingungen standardisierte Fragebögen zum Vertrauen, zur Akzeptanz und zur Benutzbarkeit der Systeme aus.

Während der Nutzungsphase beantworten sie die kurzen Fragen der im Fahrzeug anwesenden VersuchsleiterIn, um Veränderungen im Zeitablauf zu untersuchen.

Über ALPL werden zusätzlich sowohl Daten aus der Nutzung der automatisierten Fahrfunktionen als auch kontextuelle Daten aus der Verkehrsinfrastruktur zur Verfügung gestellt, um weitreichende Erklärungsmodelle für das Verhalten der LaiennutzerInnen zu bilden.

Im Gegensatz zu Funktions- und Systemtests mit professionellen Testfahrenden bzw. in szenarienbasierten virtuellen Testverfahren in einer Simulationsumgebung sind beim Testen mit LaiennutzerInnen Erkenntnisse zu erwarten, welche automatisierte Fahrfunktionen aus der Perspektive der zukünftigen KundInnen verbessern.

Projektziele und Ergebnisse

Die Erkenntnisgewinnung zur Bedienbarkeit (der Systeme), zum Aufbau von Vertrauen (in die Systeme) und zur Akzeptanz der Systeme (und damit deren Kauf und kontinuierliche Nutzung) steht in diesem Projekt im Fokus.

Konkret fokussierte das Projekt auf:

  • Konzeption und Entwicklung einer praxistauglichen Testmethode
  • Erkenntnisgewinnung hinsichtlich Bedienbarkeit, Vertrauen, Akzeptanz
  • Bereitstellung der Testumgebung samt Fahrzeug- und Infrastrukturdaten

Fazit

Automatisiertes Fahren „steht bzw. fällt“ mit der erfolgreichen Etablierung von praxistauglichen und aussagekräftigen nutzerzentrierten Tests mit künftigen KundInnen unter Realbedingungen.

Umso wichtiger werden Tests mit LaienfahrerInnen im Realverkehr, um Technologie nicht am Kunden vorbeizuentwickeln. Denn nur, weil es technisch möglich ist, heißt es noch lange nicht, dass der Mensch auch das nötige Vertrauen in die Technologie hat, diese zu nutzen.

Project coordination (Story)

Dr. Alexander Stocker

Key Researcher, Project Manager

Contextual Informations Systems & Operational Insights

Project coordination

Trafficon – Traffic Consultants GmbH

The project was funded by the program “Mobilität der Zukunft” of the Austrian Federal Ministry for Climate Action (BMK).
The program is managed by the Austrian Research Promotion Agency (FFG).
https://projekte.ffg.at/projekt/3991187