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Gender Equality Plan in der VIRTUAL VEHICLE Research GmbH

Der Frauenanteil in technischen und naturwissenschaftlichen Berufen liegt in Österreich bei rund 37% 1. Die Unterrepräsentation von Frauen im wissenschaftlichen Bereich der Fahrzeugtechnik hängt wesentlich mit der geringen Anzahl an Studentinnen in einschlägigen Studien zusammen. VIRTUAL VEHICLE unterstützt daher ein Arbeitsumfeld, das die Gleichstellung der Geschlechter fördert und arbeitet darüber hinaus an Forschungsprojekten mit Gleichstellungsthematiken.

Das Geschlecht sollte keine Rolle spielen weder am Arbeitsplatz noch in der Ausbildung. Es ist jedoch immer wieder ein Thema, aber vielleicht aus anderen Gründen, als wir denken. Statistiken zeigen, dass der Anteil der Frauen in den so genannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) trotz verschiedener Initiativen immer noch gering ist. An der Technischen Universität Graz lag der Frauenanteil in den für die VIRTUAL VEHICLE Research GmbH relevanten Studiengängen bei 18,06% 2.

 

Praktika-Tage & Modellierungswoche

 

Das Interesse an MINT-Fächern bei Schülerinnen und Schülern gleichermaßen zu erhöhen, ist ein wichtiges Ziel von VIRTUAL VEHICLE. Unsere Mitarbeiter:innen öffnen regelmäßig ihre Labore für Schüler:innen an sogenannten Praktika-Tagen. Schülerin Aurelia, beispielsweise, erweiterte kürzlich ein Stadtmodell mit dem Fahrsimulator CARLA. Schüler Marco wiederum hat bei den Akustikprüfständen mitgeholfen und vieles zum Thema Akustiksimulation gelernt.
Außerdem nimmt VIRTUAL VEHICLE regelmäßig an der Modellierungswoche teil, die vom Institut für Mathematik und Wissenschaftliches Rechnen der KFU organisiert wird. In dieser Themenwoche lernen Schüler:innen alles über Mathematik und mathematische Modelle. Unsere Mitarbeiter Stefan Reiterer und Florian Thaler unterstützten dieses Jahr in diesem Rahmen als Tutoren, um junge Talente aus steirischen Schulen zu fördern. Sie zeigten den Gruppen die umfassenden Möglichkeiten der Anwendbarkeit von Mathematik auf reale Problemstellungen anhand von mathematischen Modellen. In diesem Jahr unterstützt VIRTUAL VEHICLE die Modellbauwoche auch als Sponsor.

 

Gleichstellungsbeauftragte und Team

 

Bereits im Jahr 2014 wurde am VIRTUAL VEHICLE die Notwendigkeit einer Gender-Mainstreaming-Beauftragten erkannt und die Rolle besetzt. Im Jahr 2020 wurde das Konzept des Gender Mainstreaming erweitert und die Stelle eines Equal Opportunities Officers geschaffen. Damit soll Gleichbehandlung und Chancengleichheit nicht nur hinsichtlich Geschlecht und Gender analysiert und thematisiert werden. Der Fokus richtet sich auch auf andere Unterschei‐ dungsmerkmale der Mitarbeiter:innen, um ein angenehmes und wertschätzendes Betriebsklima ohne Ausgrenzung oder Benachteiligung zu schaffen.
Im September 2021 wurde dann das Equal Opportunities Team gegründet. Unter der Koordination des Equal Opportunties Officers bilden Mitarbeiter:innen aus verschiedenen Arbeitsbereichen, Führungsebenen und wissenschaftlichen Disziplinen einen Arbeitskreis, der sich mit den Themen Gender Mainstreaming, Diversity Management sowie Gender & Diversity in Forschung und Innovation auseinandersetzt.

 

Forschungsprojekte mit Gleichstellungsthematiken

 

Am VIRTUAL VEHICLE wird Gender Equality nicht nur in der Unternehmenskultur gelebt, sondern auch im Rahmen von FEMtech-Forschungsprojekten aufgegriffen. Im Projekt autoHMI, beispielsweise, werden gemeinsam mit Laienfahrer:innen HMI-Ansätzen (Human-Machine-Interface) entwickelt. und der Nutzen neuer HMI-Ansätze auf Vertrauensförderung in einer Simulatorstudie evaluiert. Im Fokus steht dabei das UI (User Interface) des Fahrzeugs , wie etwa das Dashboard mit seinen diversen Displays.

 

Im Projekt gemmA wiederrum geht es darum den Bedarf an nachhaltiger Mobilität zu analysieren und daraus das Angebot an nachhaltigen Verkehrsmitteln zu optimieren. Zwei Hauptfragestellung sind dabei:

 

  • Wie kann man nachhaltige Mobilität für verschiedenste Personengruppen attraktiver machen?
  • Welche unterschiedlichen Bedürfnisse gibt es und sollten in Mobilitätsplattformen Berücksichtigung finden?

 

So haben möglicherweise Personen mit Kindern andere Bedürfnisse bei der Benutzung nachhaltiger Verkehrsmittel als beispielsweise Personen mit körperlichen oder sprachlichen Einschränkungen.
Basierend auf diesen Analysen soll ein gendersensitives Nutzer:innen-Interface designt, entwickelt und evaluiert werden, sowie ein Maßnahmen- und Empfehlungskatalog für Mobilitätsplattformen erstellt werden.

 

Zusammenfassung

 

Gender Equality mit all seinen Facetten ist in der Unternehmenskultur des VIRTUAL VEHICLE fest verankert. Darüber hinaus widmete sich das Forschungszentrum wichtigen FemTech-Projekten, um auf gender-spezifische Aspekte nachhaltiger Mobilität und automatisierten Fahrens einzugehen.

(1) N. Bergmann, N. Lachmayr, M. Mayerl & N. Pretterhofer, “Frauen in technischen Ausbildungen und Berufen ‐ Fokus auf förderliche Ansätze”, Österreiches Institut für Berufsbildungsforschung ‐ L&R Sozialforschung, 2021.

(2) As at 30.09.2021: Source: https://online.tugraz.at/tug_online/Studierendenstatistik.html?pAuswertung=13&pSJ=1664&pSemester=S&pGrup‐ pierung=2&pVerteilungsschluessel=TRUE, last accessed 14.01.2022